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Einleitung Wasserwerte

Hygiene ist das A und O beim Unterhalt eines Schwimmbades. Neben Filtration und Desinfektion ist die Einhaltung der Wasserwerte unerlässlich. Regelmässige Messungen von Wasserproben helfen Ihnen, frühzeitig Veränderungen der Wasserqualität zu bemerken. Nur so kann rechtzeitig gehandelt und die notwendigen Korrekturen und Präventionsmassnahmen vorgenommen werden. Ansonsten kann es zu einem erhöhten Gesundheitsrisiko für Badegäste bis zu Schäden an Ihrer Anlage kommen.

Möchten Sie all diese Werte einfach und regelmässig bestimmen können, ist die Anschaffung eines Pooltesters ratsam. Befinden sich nach einer Messung alle Parameter im empfohlenen Normbereich, ist ein Maximum an Hygiene und Effizienz der Pflegemittel sowie der Schutz Ihrer Anlage gewährleistet.


Alkalinität (Total Alkalinity)

Wenn von Alkalinität, auch bekannt als temporäre Härte, die Rede ist, wird von dem Säurebindungsvermögen des Beckenwassers gesprochen. Je höher die Alkalinität ist, desto geringer ist die Schwankung des pH-Wertes. Bei einer niedrigen Alkalinität können also schon geringe Mengen an Säuren oder Laugen den pH-Wert verändern.
Da der pH-Wert die Desinfektionswirkung von freiem Chlor bestimmt, ist es folglich enorm wichtig, dass die Gesamtalkalinität, auch TAC genannt, im optimalen Bereich gehalten wird. Dieser liegt zwischen 100 und 160 mg/l.


Calziumhärte (CaCO3)

Unter der Calciumhärte versteht man die Menge an gelösten Calciumsalzen im Schwimmbadwasser. Wie hoch der Wert ist, ist hauptsächlich davon abhängig, woher das Wasser bezogen wird. Genauere Werte können im örtlichen Wasserwerk erfragt werden. Weiter beeinflusst wird die Konzentration durch Verdunstung und durch Niederschlag. Beim Ersten erhöht sie sich und beim Zweiten fällt sie ab. Eine zu hohe Menge an Calciumhärte führt zu einer Trübung des Wassers und begünstigt Korrosion am Becken. Der Wert von CaCO3 sollte zwischen 200 und 300 mg/l


Chlor

Im Wasser befinden sich zwei verschiedene Arten von Chlor: Das freie Chlor und das gebundene Chlor. Es ist wichtig, dass beide Werte gemessen werden.

Freies Chlor

Wenn wir von freiem Chlor sprechen, dann meinen wir das Chlor, das verantwortlich für die Desinfektion des Wassers ist. Es ist geruchlos und sollte immer auf die Nutzungsintensität abgestimmt sein. Also je mehr Besucher, desto mehr Desinfektion, sprich freies Chlor, ist nötig um die Reinheit des Wassers zu bewahren. Der empfohlene Messbereich liegt zwischen 0,3 und 1.5 mg/l. Bei Becken bis 28°C sollten 0.3 - 0.8 mg/l ausreichen, bei Whirlpools und Temperaturen über 30°C empfiehlt sich den Freichlorgehalt zwischen 1.0 -1.5mg/l zu halten.


Gebundenes Chlor

Das gebundene Chlor ist das schlechte Chlor. Es hat sich, wie der Name schon sagt, an andere Stoffe gebunden und bildet Chloramin, den für den typischen, unangenehmen Geruch verantwortlichen Stoff. Des Weiteren verursacht es Hautreizungen und ist gesundheitsschädlich. Deshalb ist es so wichtig gerade diesen Wert genau zu beobachten. Überschreitet er die 0,2 mg/l Marke, so sollten Massnahmen wie Schockchlorung, Rückspülung und erhöhte Frischwasserzufuhr ergriffen werden. Der Einsatz von Ozon ist ebenfalls eine Lösung um Chloramine zu reduzieren.


Generell lässt sich also sagen, dass ein zu hoher Chlorwert zu Hautreizungen und Korrosion, während ein zu niedriger zu erhöhtem Bakterienwachstum und Algenbildung begünstigt.


Cyanursäure

Da Chlor sich relativ schnell abbaut bzw. reagiert, sei es durch UV-Strahlen oder durch die Reaktion mit Bakterien und Schmutz, ist es nötig, einen Stabilisator beizumischen. Dieser Stoff in den meisten Multifunktionstabletten bereits enthalten. Cyanursäure beeinträchtigt das Reaktionsverhalten von Chlor und verlangsamt dessen Abbau. Somit werden Schwankungen reduziert und ermöglichen eine konstante Dauerchlorung. Bei der Verwendung von Cyanursäure muss allerdings darauf geachtet werden, dass es nicht zu einer Überstabilisierung des Chlors kommt. Dabei wird das freie Chlor nahezu blockiert und die desinfizierende Wirkung stark eingeschränkt:

  • liegt die Konzentration der Säure bei 30 mg/l, so sinkt der verfügbare Anteil an freiem Chlor auf 45%
  • steigt die Cyanursäurekonzentration auf 100 mg/l an, so sinkt der Wert auf etwa nur noch 12% und verunmöglicht eine effiziente Desinfektion

Der Anteil an Cyanursäure sollte unter 40mg/l liegen. Wird dieser Wert überschritten, ist die einzige Möglichkeit dem entgegenzuwirken ein Teilwasseraustausch.


LSI (Langelier Saturation Index = Langelier Sättigungsindex)

Beim LSI handelt es sich um ein aus dem theoretischen Sättigungskonzept abgeleitetes Gleichgewichtsmodell, das einen Indikator zum Sättigungsgrad des Wassers gegenüber seinem Gehalt von Calciumcarbonat liefert. Bei der Berechnung werden dabei der pH-Wert, die Alkalinität, die Calciumkonzentration, jegliche gelöste Feststoffe (TDS) sowie die Wassertemperatur berücksichtigt.



  • Liegt der LSI zwischen -0,3 und +0,3 ist das Wasser ausgeglichen und hat keine negativen Folgen für das Becken oder die Apparaturen.
  • Ist der LSI geringer als -0,5 ist das Schwimmbadwasser untersättigt und kann zu Korrosion und Schäden an Ihrer Anlage führen.
  • Bei einem LSI der grösser als +0,5 ist, erhöht sich das Risiko von Kalkbildung respektive Kalkausfall deutlich. Dadurch wird die Leistung des Filters negativ beeinträchtigt.

Zur Berechnung des Langelier Sättigungsindex ermitteln Sie die 5 relevanten Werte (Trübung können Sie von unter 1000ppm ausgehen) und addieren Sie die Faktoren gemäss Tabelle:


pH-Wert

Der pH-Wert gibt an in welchem Zustand sich das Wasser befindet - Sauer, neutral oder alkalisch. Die Skala des pH-Wertes reicht von 0 bis 14. Im Bereich von 0 bis einschliesslich 6 befindet sich das Wasser im sauren Bereich. Liegt der Wert bei 7, so ist das Wasser neutral und ab 8 bis 14 ist das Wasser alkalisch. Verantwortlich für ph-Wert Schwankungen sind vor allem die Zufuhr von Wasser, egal ob Frisch- oder Regenwasser, steigende Wassertemperaturen und eine zu niedrige Gesamtalkalinität.

Im Schwimmbad sollte der pH-Wert des Wassers stets im Bereich 7,0 bis 7,4 (maximal 7,8) liegen!

  • Sinkt der pH-Wert unter 7, so wirkt das Wasser korrosiv und kann die Anlage beschädigen. Des Weiteren entstehen unangenehme Gerüche.
  • Steigt der pH-Wert auf über 7,8 so verschlechtert sich die desinfizierende Wirkung von Chlor markant, Haut- und Schleimhautreizungen können auftreten, ausserdem kann es Kalkausfall, Trübung und Algenwachstum begünstigen.

Redoxpotential (ORP)

Das Redoxpotential oder auch Redox-Spannung (mV) ist ein Mass für die keimtötende und oxidative Wirkung von Desinfektionsmitteln im Schwimmbadwasser. Es sagt aus, wie stark ein Stoff mit einem anderen reagieren kann. Unter dem Begriff Redox-Spannung versteht man die Spannung, welche man an einer Edelmetall-Elektrode (Gold oder Platin) gegen eine Bezugs-Elektrode beim Eintauchen in eine Lösung misst. Die Spannung ist abhängig vom Konzentrationsverhältnis des Oxidationsmittels (z.B. freies Chlor) zum Reduktionsmittel (Verunreinigungen). Die Redox-Spannung ist also ein genaues Mass für die oxidierende bzw. desinfizierende Wirkung des vorhandenen Desinfektionsmittels unter Berücksichtigung der im Moment vorliegenden Verunreinigungen.

Redoxspannung Keimtötungsgeschwindigkeit
500 - 550 mV ~2.5 h
550 - 600 mV ~6 min
600 - 650 mV ~2 min
650 - 700 mV ~30 sek
750 mV wenige Sekunden